Südafrika – Auf Selbstfahrer-Safari im Addo Elephant Park

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Elefanten am Straßenrand
"Südafrika, Elefanten am Straßenrand im Addo Elephant Park"

Wilde Tiere in freier Wildbahn beobachten. – Eine Safari stand schon eine gefühlte Ewigkeit auf unserer Reisewunschliste. Da wir allerdings absolut nicht der Typ für geführte Touren sind und lieber auf eigene Faust losziehen, war die Vorstellung einer langen Safari mit einer Reisegruppe für uns ein Kraus. Geht es euch genauso? Die Lösung sind Selbstfahrer-Safaris! Als wir das erste Mal mit dem Begriff in Berührung kamen konnten wir gar nicht glauben, dass es tatsächlich möglich ist, die Wildnis allein zu erkunden. In Südafrika und vielen anderen Ländern könnt ihr ganz einfach mit eurem Mietwagen durch die Nationalparks fahren und auf die Pirsch gehen. Dieses Abenteuer konnten wir uns natürlich auf unseren Südafrika-Roadtrip entlang der Garden Route nicht entgehen lassen und so verbrachten wir einen Tag auf Selbstfahrer-Safari im Addo Elephant Park. In diesem Beitrag findet ihr alle wichtigen Infos für eurem Besuch in einem der schönsten Nationalparks Südafrikas…

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Zebra in der Landschaft
"Südafrika, Zebras in der Landschaft im Addo Elephant Park"

Nationalparks in Südafrika

Im Gegensatz zu einem Private Game Reserve, sind Nationalparks, wie der Kruger Nationalpark oder der Addo Elephant Park staatlich organiserte Schutzzonen. Hier liegt der Fokus auf dem Artenschutz, dabei ist der Tourismus ein Mittel um das Schutzziel zu finanzieren. Die Nationalparks sind wesentlich größer als Private Game Reserves. Hier heißt es leben und leben lassen und der Mensch greift möglichst wenig in die Natur ein. Dementsprechend werden die Tiere nicht gefüttert und haben ihre natürlichen Territorien. Einige Nationalparks sind jedoch zum Schutz vor Wilderern eingezäunt. Neben den großen Nationalparks gibt es Südafrika noch einige kleinere Nature Reserves, also Naturschutzgebiete, wie z.B. das De Hoop Nature Reserve. Dort könnt eher “gewöhnlichere” Tiere, wie Zebras, Kleintiere, Strauße oder andere Vögel beobachten.

Der Addo Elephant NationalPark

Der Addo Elephant Park liegt in der Nähe von Port Elizabeth im Süden Südafrikas. Er wurde bereits 1931 eröffnet und beherbergte damals nur eine Hand voll Elefanten auf einer Fläche von rund 2.500 Hektar. Das Gebiet wird ständig erweiterte und umfasst neben dem Hauptteil zwischen Colchester und dem Addo Main Camp, einige abgeschiedene Gebiete im Norden und die Küstenregionen im Süden. Bis heute ist die Größe auf über 180.000 Hektar angewachsen, es bestehen jedoch Pläne auch dieses Territorium nochmals zu verdoppeln. Es leben mittlerweile riesige Elefantenherden in dem Gebiet. Die meisten Touristen bewegen sich nur zwischen den beiden Haupteingängen. Auch wenn der Bereich im Vergleich zur Gesamtfläche des Parks winzig aussieht, seid ihr allein damit einen Tag lang gut beschäftigt. Der Addo Elephant Park und die Garden Route werden vor allem von Familien geschätzt, da diese anders als der berühmte Kruger Nationalpark, komplett malariafrei sind. 

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Elefanten im Gebüsch
"Südafrika, Elefanten im Gebüsch im Addo Elephant Park"
Südafrika Safari Addo Elephant Park: Elefanten im Gebüsch
"Südafrika, Elefanten im Gebüsch im Addo Elephant Park"
Südafrika Safari Addo Elephant Park: Elefanten im Gebüsch
"Südafrika, Elefanten im Gebüsch im Addo Elephant Park"

Der Eintritt in den Addo Elephant Park kostet für internationale Reisende derzeit rund 18€. Aktuelle Informationen zum Eintrittspreis findet ihr auf der Seite der Parkverwaltung.
Er gehört natürlich auch zum Verbund der “Wild Card”, einem Nationalparkpass für Südafrika. Wenn ihr mehrere Nationalparks besuchen wollt oder mehrere Tage dort verbringen wollt, dann prüft am besten ob sich der Pass für euch lohnt. Aktuelle Preise und eine Liste der Parks findet ihr hier.

©Sanparks.org
©Sanparks.org

Welche Tiere sehe ich Im Addo Elephant Park?

Theoretische könnt ihr im Addo Elephant Park alle der Big Five, also Elefanten, Löwen, Leoparden, Büffel und Nashörnern  beobachten. Wie der Name schon sagt ist der Addo allerdings vor allem für die zahlreichen Elefanten berühmt. Der Nationalpark hat sein Gebiet mittlerweile auch auf die Küstenregionen ausgedehnt, somit könnt ihr dort nicht nur die Big Five sondern mit Walen und dem Weißen Hai, sogar die Big Seven beobachten. Darüber hinaus haben auch kleinere Wildtiere wie Zebras, Springböcke, Strauße und andere Vögel ihren Reiz. Mit der Karte vom Park bekommt ihr ein Spiel ausgehändigt, wo ihr alle Tiere eintragen könnt. Je seltener ein Tier, desto mehr Punkte erhält der, der es zuerst entdeckt hat. Giraffen und Nilpferde leben übrigens gewöhnlich nicht in diesem Teil von Südafrika und sind daher auch nicht im Addo Elephant Park zu finden, können aber in den meisten privaten Wildtierreservaten beobachtet werden.

Selbstfahrer-Safari Vs. Game Drive

Im Kruger Nationalpark wie auch im Addo Elephant Park habt ihr neben geführten Safaris (Game Drives) auch die Möglichkeit auf Selbstfahrer-Safari zu gehen. Bei einem Game Drive seid ihr mit erfahrenen Guides unterwegs, die natürlich die besten Spots kennen und euch alles wissenswerte über die Tierwelt berichten können. Dabei habt ihr eventuell größere Chancen die scheuen Tiere wie Löwen oder Leoparden zu finden, allerdings geht dabei auch ein wenig das Abenteuer-Feeling verloren. Wenn ihr auf eigene Faust loszieht, könnt ihr euch mit eurem Fahrzeug auf den markierten Wegen weitestgehend frei im Park bewegen. Für den Hauptteil des Parks reicht dafür übrigens ein einfacher Mietwagen, nur abgelegene und bisher unerschlossene Bereiche sind nur mit einem Geländewagen zu erreichen. Bei einer Selbstfahrer-Safari ist euer Entdeckergeist gefragt und es macht unglaublich Spaß gespannt Ausschau zu halten um die Tiere zu finden.

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Elefanten am Wasserloch
"Südafrika, Elefanten am Wasserloch im Addo Elephant Park"

Wie finde ich die Tiere Während einer Selbstfahrer-Safari?

Macht euch keine Sorgen ihr werdet auf jeden Fall auch auf einer Selbstfahrer-Safari reichlich Tiere sehen. Am Parkeingang bekommt ihr eine Karte ausgehändigt, auf der alle Straßen und Besonderheiten wie Wasserlöcher verzeichnet sind. Dann heißt es einfach die Augen offen halten und auf die Pirsch zugehen. Am besten ihr habt ein Fernglas dabei um auch die Tiere in der Ferne zu erspähen. Im Addo Elephant Park gibt es zudem an einigen Stellen im Park Karten, auf denen jeder seine Tiersichtungen markieren kann, somit habt ihr die Möglichkeiten die Routen der Tiere durch den Park nachzuverfolgen.

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Kudu in der Landschaft
"Südafrika, Kudu in der Landschaft im Addo Elephant Park"

Übernachten Im Addo Elephant Park

Natürlich könnt ihr auch mehrere Tage in den Nationalparks verbringen und dort übernachten. Für den Addo Elephant Park empfehlen wir euch auf jeden Fall mindestens einen vollständigen Tag von Öffnung bis Schließung des Parks einzuplanen. Wir haben deshalb zwei Nächte in der Nähe des südlichen Haupttors übernachtet und sind in einer Acht durch den Hauptteil des Parks zwischen Colchester und dem Addo Main Camp gefahren. Ihr könnt den Park aber natürlich auch Oneway durchqueren und in verschiedenen Unterkünften übernachten. Außerdem könnt ihr auch direkt im Park übernachten. Die Unterkünfte reichen von einfachen Camp Grounds bis hin zu luxuriösen Lodges, wie dem Gorah Elephant Camp*.

Ein Tag auf Selbstfahrer-Safari im Addo Elephant Park

zw. 5:30 - 6:00
zw. 5:30 - 6:00

Öffnung des Parks

Die Öffnungszeiten des Parks unterscheiden sich je nach Saison. Wir würden euch empfehlen möglichst früh zu starten um die Morgenstimmung mitzunehmen und viel Zeit im Park verbringen zu können.

Am Vormittag
Am Vormittag

Selbstfahrer-Safari

Macht euch zunächst mit der Karte des Parks vertraut und überlegt euch die beste Route um viel zu sehen. Lasst den Tag entspannt angehen und haltet Ausschau nach den Tieren.

gg. Mittag
gg. Mittag

Lunch

Im Addo Main Camp gibt es ein Restaurant, die Qualität ist leider nicht so gut und die Preise relativ teuer. Am besten ihr bringt euch ein Lunchpaket mit und genießt das Mittag in der Picknick Area.

Am Nachmittag
Am Nachmittag

Selbstfahrer-Safari

Den Nachmittag könnt ihr nochmal nutzen um gezielt einige Spots abzuklappern an denen es bereits Tiersichtungen gab. Wasserlöcher sind eine beliebte Anlaufstelle.

Zw. 18:00 - 19:00
Zw. 18:00 - 19:00

Schließung des Parks

Der Park schließt je nach Saison zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Genießt die Abendstimmung, auch am Ende des Tages sind die Tiere besonders aktiv.

Südafrika Safari Addo Elephant Park: Zebras in der Landschaft
"Südafrika, Zebras in der Landschaft im Addo Elephant Park"

Fazit: Lohnt sich eine Selbstfahrer-Safari im Addo Elephant Park?

Ganz klare Antwort: Jaaaaaaaa! Die Selbstfahrer-Safari im Addo Elephant Park zählt zu unseren absoluten Südafrika Highlights und sollte auf keinem Roadtrip entlang der Garden Route fehlen! Wir waren den ganzen Tag von morgens bis abends im Nationalpark unterwegs und haben dabei nahezu jeden Zipfel ausgiebig erkundet. Auch wenn wir auf eigene Faust losgezogen sind haben wir so unglaublich viele Tiere gesehen. Allen voran natürlich unzählige Elefanten. Darüber hinaus ist der Park auch landschaftlich eine echte Augenweide. Es gibt nichts schöneres als im Auto zu sitzen und mit dem Fernglas den Horizont abzugrasen. Wenn man dann ein Tier entdeckt hat ist es jedes mal wieder ein wahnsinniges Glücksgefühl. Diesen Entdeckergeist konnten wir nur auf der Selbstfahrer-Safari erleben.

Nice to Know

Ist eine Selbstfahrer-Safari sicher? Solange ihr euch an die Regeln haltet ist eine Selbstfahrer-Safari absolut sicher. Beachtet die max. Geschwindigkeit von 40km/h und achtet auf die Umgebung. Es kommt nicht selten vor, dass ein Tier plötzlich euren Weg kreuzt.

Darf ich aussteigen? Die oberste Regel lautet: Bleibt im Fahrzeug. Es gibt allerdings auch bestimmte Spots an denen ihr aussteigen dürft, wie z.B. Viewpoints oder die Camps und Picknickareas.

Wo kann ich zur Toilette gehen? In den Eingängen, Camps und Picknickareas gibt es dann auch Sanitäreinrichtungen. Diese sind gut im Park verteilt.

Brauche ich Verpflegung? Prinzipiell könnt ihr im Shop im Maincamp Verpflegung kaufen und es gibt auch ein Restaurant. Wir fanden die Qualität allerdings nicht gut (schlechtester Milchshake ever), daher würden wir euch definitiv ein selbst mitgebrachtet Lunchpaket empfehlen. Selbstfahrer-Safari ist ein wenig wie Kino also packt was zu knabbern ein.

Welches Auto benötige ich? In den meisten Teilen des Parks ist ein normaler Mietwagen absolut ausreichend. Nur in abgelegenen Gebieten braucht man ein Geländefahrzeug.

Welche Kleidung muss ins Gepäck? Die Temperaturen unterscheiden sich stark nach Saison. Auch im afrikanischen Sommer kann es am Morgen und am Abend ziemlich kalt werden, wohingegen es tagsüber sehr heiß wird.

Wann ist die beste Jahreszeit für den Besuch? Ein heißer Tag im afrikanischen Sommer verspricht großartige Tierbegegnungen an den Wasserlöchern. Dann kommen auch die scheuen Tier wie Löwen oder Leoparden zum Trinken raus.

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